Radtour zum Teutoburger Wald und zur Emsquelle |
Veröffentlicht von JRL-Data.ORG (admin) am Sep 15 2009 |
Reisebericht Radtour Teutoburger Wald und Emsquellen
![Olgahafen am Westufer des Dümmersees](http://jrl-data.org/wsb/media/news_09_04/DSC_0023_1.jpg)
Eigentlich wollte ich eine am PC ausgearbeitete Route (mit Tyre erstellt) anhand der Wegmarkenliste abradeln, also kein Navi benutzen. Das erwies sich aber schon am ersten Tag als Flop. Die Km-Entfernungen zwischen den Wegmarken waren z.T. extrem abweichend von der Realität. Außerdem kam es bei Benutzung von Landesstraßen öfter dazu, dass man als Radfahrer von der Strecke "abgedrängt" und in den unbeschilderten Bereich einer Wohnsiedlung geleitet wurde, weil eine Ortsumgehung als Autostrasse ausgewiesen war. Da stand man denn "im Wald" und musste sehen, wie man auf die Strecke zurück kommt. Und das, obwohl bei Tyre der "Fußgängermodus" eingeschaltet war.
So erreichte ich den Dümmersee (oben im Bild mit Blick auf den Olgahafen) erst spät in der Abenddämmerung. Dabei war ich ab Lohne dem gut ausgeschilderten "Meerweg", einer Radstrecke vom Zwischenahner Meer zum Dümmer gefolgt.
Da es am Westufer keinen Campingplatz gab, nahm ich mit meinem Schnellaufbauzelt Quatier auf einer Aussichtsplattform (siehe auch Foto-Galerie) - ca. 130 km war ich gefahren.
![Abfahrt vom Naturfreundehaus Teutoburg](http://jrl-data.org/wsb/media/news_09_04/DSC_0036_1.jpg)
Meine Tour führt mich an diesem Tag weiter über Hövelhof, Kaunitz, Verl, Gütersloh und Harsewinkel nach Warendorf. Hier angekommen, schlage ich nach gefahrenen 98 km mein Zelt in einer Parklücke des Wohnmobil-Parkplatzes auf; denn es ist spät geworden, und niemand kennt hier einen Campingplatz, den es laut "Emsradweg-Führer" geben soll. Am nächsten Tag passiere ich diesen Campingplatz dann in Neuwarendorf.
Sehr beeindruckend ist das historische Stadtbild in Warendorfs Zentrum. Neben uralten Fachwerkhäusern und engen Gassen, nimmt einen auch diese Parallelerscheinung zur "Weserrenessaince" in ihren Bann. Ein beeindruckendes Beispiel historischer Baukunst, aber auch überragender Wirtschaftskraft der Christenheit (falsche Religion), die bis in unsere Tage hineinreicht.
Interessant in Warendorf fand ich, dass überall Pferdeskulpturen als Werbeträger stehen - also anstatt Litfaßsäulen. Das rührt daher, dass Warendorf ein "Mekka des Pferdesports" ist. Ein großes Stadion mit riesiger Flutlichtanlage (20 Strahler pro Mast) am östlichen Stadtrand, dient nicht etwa dem Fußball, sondern dem Pferdesport.
Insgesamt erwies sich Warendorf als ein sehr beschauliches Städtchen, durch dass sich die hier noch jungfräuliche Ems in erfrischender Weise plätschernd ihren Weg bahnt.
Nach dem unbequemen Quartier in Warendorf übernachte ich heute nach 89 km auf einem sehr schönen "Campingplatz Haddorfer Seen" zwischen Neuenkirchen (bei Rheine) und Salzbergen. Weiter geht es die Ems hinab, die ich in Lingen für eine Etappe verlasse, um nach Haselünne zu fahren. Auch hier gibt es einen großen Campingplatz mit allem Komfort. Dort zeigt der Zähler ganze 76 km, die kürzeste Etappe meiner Tour.
Nördlich von Haselünne gibt es eine intakte Wind- und Wassermühle bei Hüven an der Mittelradde. Eine weitere Wassermühle "Bruneforth" mit angegliedertem Sägewerk dreht sich leider nicht mehr, da ihr mit der Regulierung der Nordradde die nötige Wasserkraft geraubt wurde. Von Stavern bis Lathen fahre ich durch militärisches Sperrgebiet der Schießanlagen Meppen (im Volksmund Panzerstrasse genannt). Hier geht es nach einem kleinen Besuch der Transrapid-Anlage sofort wieder an die Ems.
Ab Freesenborg fahre ich auf dem "Dortmund-Ems-Kanal Radweg" bis Papenburg weiter. Auch in Papenburg bleibe ich auf den Deichbefestigungswegen, und fahre über Mitling-Mark, Driever Esklum nach Leer weiter, wo die letzte Etappe mit 126 km bei überwiegend kräftigem Rückenwind abgeschlossen wird. Insgesamt eine schöne Radtour, die mich nur zweimal für eine Teilstrecke in Regenkleidung gezwungen hat. Für manche Orte hätte man sich gut und gerne einen ganzen Tag Aufenthalt einplanen können, aber ich hatte mir bei dieser Tour einen Tagesdurchschnitt von 105 Radkilometern zugedacht - da blieb meist wenig Zeit zum Verweilen.
![die gesunde Ems bei Heede](http://jrl-data.org/wsb/media/news_09_04/DSC_0342_1.jpg)
Mit diesem schönen Bild eines bei Heede noch intakten Flusses möchte ich meinen Reisebericht beschließen. ![](http://jrl-data.org/wb/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/wink_smile.gif)
![](http://jrl-data.org/wb/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/wink_smile.gif)
J. R. L.
Zuletzt geändert am: Jan 11 2013 um 7:57 PM
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